Tag 12, Bali

Manchmal sind wir in unserem momentanen Leben unzufrieden. Das ist gut so, denn es zeigt: Wir haben die Sehnsucht, einen Sinn in dem zu finden, was wir tun. Wir ahnen: Da muss doch noch mehr sein als das, was mich momentan beschäftigt? Aber wie finde ich heraus, was ich eigentlich will und wie finde ich Wege, das in mein Leben zu holen?

In diesem Blogartikel erfährst du, warum ich mich gerade für das Reisen entschieden habe und wie du herausfinden kannst, was es für dich ist.

Woher weiß ich, was ich will?

Entscheidende Situationen im Leben erinnere ich so deutlich und mit allen Sinnen, als wäre ich noch mittendrin. So weiß ich noch heute, wie der Bungalow in Kroatien aussah und die Couch, auf der ich saß, ich erinnere mich an den Duft des frischen Kaffees und dass die Morgensonne im Oktober noch mild war, als ich beschloss, auf Weltreise zu gehen. Eigentlich beschloss ich es gar nicht – denn das klingt wie eine vernünftige und rationale Entscheidung. Und die war es ganz und gar nicht.

Es war eher ein Gefühl von Klarheit, dass plötzlich alle Puzzleteile meines momentanen Lebens zusammenpassten und ein stimmiges Bild ergaben. Ich sah plötzlich sehr deutlich, was ich machen will, wann und wie lange. Und vor allem – warum ich es will. Im ersten Moment blieb mir vor der eigenen Courage, so eine verrückte und unmögliche Idee überhaupt zu denken, glatt die Luft weg. Aber dann war da ein Kribbeln, eine Aufregung, als wäre es schon soweit. Dieses klare Bild hatte ich ab jetzt vor Augen. Und plötzlich war es ganz leicht, einen großen Traum in die Realität umzusetzen. Ein Traum, der schon so lange in mir war, wie ich denken kann. In diesem Blogartikel kannst du das nachlesen: „1000 Gründe, keine Weltreise zu machen und warum ich es trotzdem tue.“

Nachdem eine liebe Freundin diesen Artikel gelesen hatte, schrieb sie mir:

„Ich bin von dem, was du in deinem Blog schreibst und in deiner Story teilst, berührt und angesteckt. Nicht, dass ich neidisch bin und auch auf Reisen gehen will. Das wäre nicht meins. Aber dass du weißt, was du willst…das ist es, was ich mir für mich wünsche. Und dann den Mut haben anzufangen.“

Immer wieder höre ich im Coaching oder im privaten Austausch solche Gedanken und ich habe lange darüber nachgedacht, wie es gelingen kann herauszufinden, was man will. Denn was jetzt bei mir wie eine plötzliche Eingebung klingt, fiel nicht vom Himmel. Zu wissen, was ich wirklich will, war ein langer Prozess des Ringens und Sehnens. Aber das reicht nicht. Man kann sein ganzes Leben damit verbringen zu hoffen, dass die Dinge sich bessern und Wünsche in Erfüllung gehen. Meine Initialzündung, einen Traum nun auch umzusetzen und die dafür notwendigen Ressourcen zu mobilisieren, war sicher eine schon länger andauernde (und in meiner Lebensphase nicht ungewöhnliche) Unzufriedenheit in Zusammenhang mit einer latenten Sehnsucht und letztendlich die (schmerzhafte) Erfahrung, dass niemand von uns Zeit hat, die wirklich wichtigen Dinge aufzuschieben.

In diesem Blogartikel nun geht es darum, wie du herausfinden kannst, was du eigentlich willst. Was dein großer Traum ist, den du leben möchtest. Nicht irgendwann, sondern jetzt. Was es ist, das das Zeug dazu hat, dich vor Lebensfreude ganz kribbelig zu machen, dich zu erfüllen und dir eine tiefe Zufriedenheit zu schenken.

Lass dich bei deiner Suche leiten von deiner Sehnsucht, die du gerade spürst. Die Sehnsucht, dass da noch etwas anderes sein muss, als du gerade in deinem Alltag findest. Die Sehnsucht nach etwas so Wichtigem, dass es dich unzufrieden macht, nicht zu wissen, was es ist und wie du es in dein Leben holen kannst.

Warum es gut ist,
auch mal unzufrieden zu sein

Die Frage: „Was will ich eigentlich?“ stellt sich in ganz unterschiedlichen Lebensphasen – manchmal sehr laut und manchmal eher leise als Echo einer vermissten Lebensfreude.

Vielleicht bist du noch recht jung und hast gerade erst die volle Verantwortung für dein eigenes Leben übernommen. Viele Wege stehen dir offen. Zu viele. Berufswahl, Partnerschaft, Familiengründung, Wohnort, Jobangebote – da sind so viele Möglichkeiten, Erwartungen… Der Entscheidungsdruck macht dir zu schaffen. Wenn du dich auf eine Option festlegst, musst du andere ablehnen. Wieso kriegen alle anderen alles hin – nur du bist überfordert und unzufrieden. Denkst du. Und weißt, dass es nicht stimmt.

Vielleicht bist du aber auch gerade sehr eingebunden – deine tägliche To-Do-Liste ist bestimmt von deinen Aufgaben in Beruf, Familie, Ehrenamt. Die Spalte „Ich“ fehlt auf deiner Liste, von „Partnerschaft“ ganz zu schweigen. Hin und wieder spürst du, dass du zu kurz kommst, wenn du innerlich müde und erschöpft bist. Das macht dich möglicherweise ebenfalls unzufrieden.

Vielleicht aber hast du schon einige Lebensaufgaben gemeistert (das ist der Moment, dir mal auf die Schulter zu klopfen) – bist im Beruf angekommen (aber bis zur Rente ist schon noch ein Weilchen), hast dich wohnlich eingerichtet (ok, das Schlafzimmer könnte einen neuen Anstrich vertragen und die Couch ist auch schon hundert Jahre alt), die Kinder sind aus dem Haus (nun ja, aber natürlich nicht aus dem Herzen – es gibt vieles, um das man sich noch Gedanken macht). Eigentlich könntest du ganz zufrieden sein. Doch da schwirrt diese leise Frage durch Kopf und Herz und lässt dir keine Ruhe, weil du keine richtige Antwort hast: „Was will ich? Was fange ich jetzt an? Ich bin zu jung, um alt zu sein (wann ist man das eigentlich?), fühle mich aber auch zu alt, um noch unrealistischen Tagträumen nachzujagen. Eine leise Unzufriedenheit umwölkt deine Lebensfreude.

Vielleicht drängt sich die Frage „Was willst ich eigentlich?“ aber auch ganz laut in dein Leben. Es geht nicht mehr. Das Leben beutelt dich. Du kannst nicht mehr so weitermachen. Du willst nicht mehr so weitermachen. Aber was willst du dann? Und selbst, wenn du es weißt, wie holst du das, was du willst, in dein Leben?

Wenn du spürst, dass du unzufrieden bist, dann hat das etwas sehr Gutes.

Denn damit stellst du den Status Quo in Frage. Du fängst an zu hinterfragen, ob das Leben, das du gerade lebst, wirklich deins ist oder eher eine Aneinanderreihung von Verpflichtungen, Verantwortlichkeiten, Aufgaben, Erwartungen.

Unzufriedenheit heißt, dir ist der innere Frieden abhanden gekommen. Die Dinge sind nicht mehr so, wie sie sein sollen. Das zu erkennen, ist der Ansporn für Veränderung. Es ist die Sehnsucht nach einem Leben, das dir heute mehr entspricht. Einem Leben, das dich glücklich macht.

Also, nimm dich selbst einen Moment in den Arm. Bedanke dich bei deiner Unzufriedenheit und schau, was es braucht, um wieder Frieden zu finden.

Dafür stehen dir nun zwei Wege offen:

Der eine Weg: Du richtest deine Aufmerksamkeit nach Außen. Hoffst, dass die Umstände sich ändern. Wartest, dass es irgendwann besser wird. Dass sich die Dinge von selbst regeln. Kämpfst, dass sich die Menschen in deinem Umfeld anders verhalten. Damit es dir gut geht.

Oder du gehst nach Innen. Schaust, was du dir so sehr wünscht und welche Bedürfnisse dahinterstehen. Entdeckst, wie du diese erfüllen kannst und wessen Unterstützung du dafür brauchst. Wenn du den zweiten Weg gehen möchtest, gebe ich dir gern ein paar Impulse.

Bedürfnisse und Gefühle:
Schlüssel zu einem erfüllten Leben

In meinen Seminaren und im Coaching spreche ich immer wieder über die Bedeutung unserer Bedürfnisse als die Grundlage unseres Handelns. Weil es so wichtig ist, lass mich deshalb hier noch einmal darauf eingehen.

Grundsätzlich kann man sagen: Bedürfnisse sind das, dessen wir bedürfen, damit es uns gut geht.

Dazu gehören grundlegende Bedürfnisse wie Nahrung oder Schlaf, aber auch Sicherheitsbedürfnisse wie finanzielle bzw. materielle Absicherung oder Schutz. Außerdem sind wir Menschen sehr soziale Wesen und haben Bedürfnisse nach Zugehörigkeit, Gemeinschaft, Partnerschaft. Aber genauso wichtig ist, uns als Individuum zu erleben. Dafür brauchen wir Wertschätzung, Anerkennung, Freiheit.

Wenn unsere Bedürfnisse erfüllt sind, dann ist alles prima. Wir fühlen uns richtig gut – bestens gelaunt, energiegeladen, zuversichtlich, glücklich, fröhlich. Das sieht man uns auch an: wir strahlen andere Menschen an (das wirkt wie eine Einladung zur Kontaktaufnahme), die Körperhaltung ist aufgerichtet und weit. Menschen sagen uns: „Du siehst richtig gut aus“ – und meinen nicht, dass wir gerade von der Kosmetikbehandlung kommen. Unsere Bedürfnisse sind erFÜLLT – wir handeln aus der Fülle heraus und könnten die Welt umarmen.

Andererseits merken wir selbst und andere aber genauso, wenn ein oder mehrere Bedürfnisse nicht erfüllt sind. Wir fühlen uns traurig, energielos, erschöpft, gelangweilt, frustriert. Wir sind in einem Mangel. Und unsere ganze Körperhaltung drückt aus: „Lasst mich alle einfach nur in Ruhe.“ Und dieser Mangel ist so offensichtlich, dass Menschen uns fragen: „Was fehlt dir denn“?

Bedürfnisse drücken aus, was wir brauchen. Gefühle zeigen uns an, ob unsere Bedürfnisse erfüllt sind oder ob uns etwas fehlt.

Sie sind wie der Füllstandsmesser im Tank, der deutlich anzeigt, wann wir (auf)tanken sollten. Jeder Mensch möchte, dass es ihm gut geht. Denn das ist für sie/ für ihn besser, aber auch für den Rest der Welt. Deshalb kommt man ins Handeln. Um sich Bedürfnisse zu erfüllen.

Schauen wir nun noch einmal auf das Gefühl der Unzufriedenheit. Es ist nicht schlimm oder schlecht. Höchstens unangenehm. Aber definitiv hilfreich. Denn es weist uns auf ein unerfülltes Bedürfnis hin.

Aber welches Bedürfnis ist es, wenn wir uns fragen: „Was will ich eigentlich?“

Die große Frage nach dem Sinn

Der US-amerikanische Psychologe Abraham Maslow hatte aufgrund seiner Forschung die brillante Idee, die unterschiedlichen Bedürfnisse als Pyramide darzustellen:

Er sagte, dass es zunächst die Erfüllung der fundamentaleren Bedürfnisse braucht, bevor man überhaupt in der Lage ist, sich um die darüberliegenden zu kümmern. Und das ist sofort einleuchtend. Wenn die junge Mutter mehrfach in der Nacht aufsteht, um sich um das schreiende Baby zu kümmern, hat sie einfach nur noch das Bedürfnis zu schlafen. Gutgelaunt eine Party zu schmeißen oder sich stundenlang über die Tagespolitik auszutauschen, ist dann nicht ihre erste Priorität.

Zwei Dinge sind mir sehr wichtig, wenn ich die Pyramide für meine Ausführungen nutze:

Erstens wirkt eine Pyramide wie ein fest gefügtes Gebilde. Aber die Stufen sind nicht starr zu verstehen. „Soziale Bedürfnisse“ und „Individualbedürfnisse“ bedingen einander. Nur, wenn ich mich in meinem Umfeld eingebunden und aufgehoben fühle, kann ich gut mit mir allein sein, ohne mich einsam zu fühlen. Andererseits muss ich wissen, wer ich bin und was ich will (und was nicht), damit der Austausch mit anderen funktioniert. Diese beiden Stufen sind meiner Meinung nach in der Rangfolge jederzeit austauschbar.

Zweitens siehst du in der ersten Pyramide oben die Spitze leer. Bei Maslow steht dort „Selbstverwirklichung“ als höchstes Bedürfnis. Andere haben es durch ein „Transzendenz“ ersetzt. Ich benutze das Wort „Sinn“, weil es in meinen Augen beides vereint. Es geht um den Sinn, den mein Leben (und darüber hinaus – denke nur an all die Menschen, die die Weltgeschichte weit über ihr Leben hinaus geprägt haben) hat. Aber auch das tägliche Tun braucht einen Sinn, ansonsten haben wir das Gefühl, dass unser Engagement Sinn-los ist.  Einen Sinn in dem zu haben, was mich antreibt, durchstrahlt alle anderen Bedürfnisse. Wer einen Sinn hat, findet Frieden und wird zu-frieden. Und dieser Frieden umfasst Gemütsruhe, Selbstakzeptanz und letztendlich Seelenfrieden. Wer ihn (und sei es für einen Moment) findet, empfindet Klarheit und Leichtigkeit.

Was wir also mit der Frage: „Wie finde ich heraus, was ich will?“ eigentlich meinen, ist eine Antwort auf die Frage:

„Wie kann ich mir das Bedürfnis nach Sinn in meinem Leben (im Moment) erfüllen?“

Als ich in Kroatien 2021 (s. Blogartikel oben) plötzlich wusste, dass ich eine längere Zeit auf Reisen gehen möchte, war es genau das: Die Antwort auf die Frage nach dem Sinn für mein (momentanes) Leben. Das Reisen ist nur das WIE, das TUN. Und das ist für meine Freundin nicht der richtige Weg. Sie braucht etwas anderes. Aber mit dem Reisen erfülle ich mir Bedürfnisse. Und genau das ist es, was sie für sich auch so sehr wünscht. Deshalb: Fange nicht damit an, darüber nachzudenken, ob du eine Weltreise machen, deine Partnerschaft überdenken oder dich selbstständig machen sollst. Fange damit an, nach deinen Bedürfnissen zu fragen. Und ich verspreche dir:

Wenn du auf das, was für dich Sinn macht, gestoßen bist, macht es Klick – und zwar nicht nur im Kopf, sondern im Herzen. Plötzlich ist alles ganz leicht. Ganz klar. Ganz einfach.

Du kannst es auch Erleuchtung nennen 😉. Denn dir geht ein Licht auf.

Wenn ich also auf den Entschluss schaue, auf Reisen zu gehen, stecken eigentlich folgende Bedürfnisse dahinter:

Klarheit: Ich möchte Abstand vom Alltag gewinnen, um mir wieder Klarheit zu verschaffen, was privat und beruflich gut läuft und was der Korrektur bedarf – und mich von dem zu lösen, was mir nicht guttut

Freiheit: Ich möchte mein Leben nicht mehr nur managen, sondern einfach mal drauflos leben und schauen, was passiert.

Selbstvertrauen: Ich möchte zu Möglichkeiten und Herausforderungen „Ja“ sagen und sie meistern, um daran zu wachsen

Inspiration: Ich möchte in andere Kulturen eintauchen, den Blick für meine eigenen Werte schärfen und erkennen, wie man auch anders mit den Herausforderungen des Alltags umgehen kann

Sinn: Ich möchte gerade Frauen in jeder Lebensphase ermutigen, das ICH nicht aus den Augen zu verlieren und die eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen, damit sie ein erfülltes Leben mit Familie, Beruf und allem, was ihnen wichtig ist, führen können.

Ich zeige dir gleich eine Übung, wie DU deinen Bedürfnissen näherkommen kannst, um Sinn-erfüllt zu leben. Und noch einmal: Das geht nicht mit einem Fingerschnipsen, sondern ist ein Prozess, der reifen darf. Gut ist, dass du die Sehnsucht in dir spürst, damit er in Gang kommt.

Eine Anmerkung noch vorab: Eigene Bedürfnisse zu erfüllen, ist nie ein Egotrip. Egoismus ist in meinen Augen, sich an den Ressourcen wie Kraft, Aufmerksamkeit oder Zeit der anderen Menschen ungefragt zu bedienen. Dagegen: Verantwortung für die Erfüllung der eigenen Bedürfnissen zu übernehmen, ist gut für alle Beteiligten. Aber dazu im nächsten Blogartikel mehr. Hier nur soviel:

Um das zu leben, was dein Bedürfnis nach Sinn erfüllt, braucht es die Befriedigung der Bedürfnisse in den unteren Hierarchieebenen.

Für mich hieß das:

Grundbedürfnisse: Ich kann nur auf eine mehrmonatige Reise gehen, wenn ich gesund genug bin und meine Therapien das ermöglichen.

Sicherheitsbedürfnisse: Ich muss abklären, wie ich unterwegs versichert bin, ausrechnen, wieviel Mindest-Budget ich brauche und die notwendigen finanziellen Mittel ansparen, die es mir ermöglichen, eine solche Reise zu machen.

Soziale Bedürfnisse: Ich muss mit den Menschen, die mir am wichtigsten sind, besprechen, was das für sie heißt und wie wir unsere Bedürfnisse irgendwie gut zusammenbringen.

Individualbedürfnisse: Genau diese habe ich oben bereits beschrieben. Sie zu erfüllen, geben mir die Kraft, Wege zu finden, mein Vorhaben umzusetzen.

Selbstcoaching: 

Das Auszeit-Jahr

1. Nimm dir ein Blatt Papier und einen Stapel Post-it’s. Dann male eine lange Linie auf das Papier und trage 12 Monate ein. Du kannst mit dem kommenden Monat starten oder auch mit dem Januar. Das ist völlig egal. Es geht nur darum, dass du die Spanne eines Jahres vor Augen hast.

2. Nun stell dir vor, du bekommst ein Jahr Auszeit von deinem gegenwärtigen Alltag geschenkt. Geld und Zeit spielen keine Rolle. Alle deine Verpflichtungen werden von jemand anderem übernommen. Du hast die Sicherheit, dass du nach einem Jahr deinen Job wieder bekommst (wenn du ihn dann noch möchtest). Wichtig ist, dass du in diesem Jahr NICHT einfach nur am Strand liegst (das darfst du auch mal), sondern dass du in diesem Jahr etwas ausprobierst, etwas lernst, dich weiterentwickelst. Es geht im Moment auch nicht darum, ob deine Ideen umsetzbar und realistisch sind. Du darfst ganz groß und verrückt denken.

Und nun die große Frage: Was würdest du tun? Nimm für jede Idee ein Post-it. Du bist nicht limitiert. Auch wenn du denkst, nun fällt dir nichts mehr ein – frage dich: Was noch? Und was noch? Lass dir Zeit.

3. Wenn du fertig bist, dann verteile die Ideen auf die Monate. Wie lange bräuchtest du für jede Idee? Gibt es etwas, was besonders wichtig ist? Was du als Erstes machen möchtest? Sind manche Dinge ähnlich? Erkennst du vielleicht ein Muster? Möchtest du die Ideen allein umsetzen oder gibt es jemand, den/die du gern dabei hättest?

4. Und nun schau genauer hin: Du hast einen großen Wunschzettel vor dir liegen. Grundsätzlich sind unsere Wünsche unsere Ideen von Strategien, WIE wir uns unsere Bedürfnisse erfüllen können. Und nun ist spannend, mit detektivischem Gespür zu schauen, welche Bedürfnisse deinen Ideen zugrunde liegen.

Nehmen wir ein verrücktes Beispiel: Angenommen, auf einem Post‘it steht, du würdest dich gern einen Monat lang auf eine Reise zum Mond begeben. Auch wenn die Idee vielleicht unrealistisch ist, gibt sie dir wertvolle Hinweise für das, was du möchtest.

Soll heißen: vielleicht suchst du größtmöglichen Abstand zu deinem Alltag und möchtest, dass deine Herausforderung ganz klein werden (Bedürfnis nach Leichtigkeit, Klarheit, Entlastung). Oder du stellst dir das Alleinsein in absoluter Stille verführerisch vor (Bedürfnis nach Ruhe, Frei-Zeit). Oder in dir steckt eine Forscherin und du wolltest schon immer mal wissen, wie es auf dem Mond ist (Anregung, Bildung).

5. Und nun bist du dran. Was sind die tieferliegenden Bedürfnisse hinter deinen Auszeit-Ideen? Lass nicht locker. Sprich mit einer Person deines Vertrauens darüber, um Worte für das zu finden, was da vielleicht noch etwas nebulös und wenig greifbar in dir ist.

6. Du ahnst es vielleicht schon: Im nächsten Schritt schaust du, was du tun kannst, um die entscheidenden Bedürfnisse zu erfüllen. Das könnte ein Monat in der Wüste sein. Du könntest aber auch eine Mutter-Kur beantragen (dass es Kuren nur für Väter ohne Kinder gibt, wüsste ich leider nicht) oder für zwei Wochen irgendwo hin fahren, wo du nicht erreichbar bist und einfach Abstand gewinnen kannst (es muss nicht der Mond sein, die Nordseeinsel Juist im Januar genügt, das weiß ich aus eigener Erfahrung, dort gibt es auch Mütterkuren) – und deiner Familie zutrauen, dass sie den Alltag ohne dich schafft. Du könntest eine Woche zum Schweigen in ein Kloster fahren und dich von der Stille und dem regelten Tagesablauf stärken lassen. Oder du schreibst dich an der Uni als Gasthörerin ein (es gibt auch viele Online-Angebote), um mehr über Themen zu erfahren, die dich interessieren.

Damit hast du sicher noch nicht den Sinn für dein ganzes Leben gefunden. Aber du bist auf einem guten Weg dorthin. Denn du bist auf dem Weg zu dir selbst. Und das ist gut so. Denn nur so kannst du das Leben leben, das für dich das bestmögliche ist.

Ich freue mich, dass du heute dabei warst und an meiner Reise teilhast!
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Alles Liebe,

deine Felicitas

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